Erziehe mit Vision! - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

132 Für allzu viele gehören die Lüste des Fleisches zu den aller- grössten und unbezwingbarsten Unruheherden. Je mehr sie dieselben bezwingen möchten, desto schlimmer wird es aber mit ihnen. Sie wissen zwar um die Verheissung in Gal. 5,16 , die besagt: „Wandelt im Geist, und ihr werdet die Begierde des Fleisches nicht erfüllen“ , doch sie schaffen diesen Wan- del im Geist nicht. Darum begehrt das Fleisch immer wieder auf und sie kommen und kommen zu keiner Oberhand. Was sie nicht wissen und was sie wahrscheinlich von keiner Kan- zel aus je richtig gelehrt wurden, ist der Zusammenhang von Gal. 5,16 und Gal. 5,25 . In Gal. 5,25 kommt Paulus ein zwei- tes Mal auf den Wandel im Geist zu sprechen: „Wenn wir durch den Geist leben, so lasst uns durch den Geist wan- deln! “ Was wir in der deutschen Übersetzung nicht so leicht sehen, kommt im Griechischen in dramatischer Prägnanz zum Aus- druck. Während nämlich das „Wandelt im Geist“ in V. 16 von blossem Umhergehen redet, redet das „Wandeln im Geist“ in V. 25 von einem Wandeln im Gleichschritt , von einem S ich-Einfügen in eine bestehende Gesamtordnung. Hier haben wir es! Wir haben das »peripatäo« in V. 16 und das »stoichäo« in V. 25 einheitlich mit „wandeln“ übersetzt, doch solches entspricht weder der geistlichen Wirklichkeit noch dem biblischen Zeugnis. Es entspricht nicht den Grund- sätzen des Reiches Gottes! Wir werden deshalb genau so lange nicht wirklich im Geist wandeln können, wie wir uns noch ausserhalb der Gesamtordnung, ausserhalb den von Gott vorherbereiteten Werken und ausserhalb unserer Dienstbe- stimmung befinden. Darum soll derjenige, der im Geist lebt, d.h. von neuem geboren worden ist, sich auch durch den Geist

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