Erziehe mit Vision! - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
134 konnte, bekam er schon die Verantwortung für die Haus- schuhe. Bis zu diesem Zeitpunkt schien es ein Ding der Un- möglichkeit zu sein, dass jedes der Kinder seine Hausschuhe anzog. Erstaunlicherweise war unter den damals etwa zwanzig Unruheherden dieser Unruheherd am schnellsten bewältigt. Der kleine Spross stellte sich täglich an die Tür und schaute sorgfältig, dass jedes einzelne der hereinkommenden Kinder seine Hausschuhe anzog. Und schon war ein zuvor unlösbarer Unruheherd im Griff. Für Jan Henoch bedeutete es aber, dass er von dieser Stunde an viel weniger Dummheiten machte. Nach demselben Prinzip verfahren wir auch mit allen übrigen Unruheherden. Wie die Krieger zur Zeit Davids rufen wir dann auch zu „Heldendiensten“ auf. Wir verlesen die schwierigsten Unru- heherde noch einmal speziell und fragen danach, wer sie in Angriff nehmen will. Dies motiviert die Kinder und auch uns Erwachsene, gegen die unbeugsamen Feinde aufzustehen. Nichts soll unter Gesetz und Druck geschehen, denn das Reich Gottes funktioniert nur ohne Druck. Wenn du aber, wie oben erwähnt, Vision vermittelst, kann sich jeder seine Feinde selber auswählen und sie dann angehen. Das Delegie- ren von Verantwortungen gehört zu den obersten Pflichten eines Familienaltars. Keiner soll zu viel und keiner soll zu wenig tragen. Je nach Bedarf setzen wir uns immer wieder als Familie zusammen und beurteilen von Zeit zu Zeit unsere Ergebnisse. Es ist etwas sehr Befriedigendes, wenn man sieht, wie Feind um Feind unter die Füsse gelegt wird. Es gehört zu der grössten Selbstverständlichkeit, dass die groben Feinde, die einem anfangs unüberwindbar schienen, mit einem Mal weg sind und nur noch Kleinigkeiten die Szene beherrschen.
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