Erziehe mit Vision! - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

180 gewesen. Für sie das Ein und Alles. Doch ich wusste bei aller Sympathie mit Gewissheit, dass mein Weg nicht dorthin führen würde. Daher schoben sich ihre Worte damals wie ein unüberwindlich hoher Berg zwischen uns, als sie, von den traditionellen Bindungen genötigt, sagte: „Ich kann dich nicht heiraten, wenn ich meine jetzige Gemeinde verlassen muss. Ich habe Angst, dass ich es an deiner Seite nicht schaffe.“ In jener Stunde, als sie von mir forderte ihr nach- zufolgen, spürte ich, wie sich der „Eid Abrahams“ meiner bemächtigte: „Hüte dich wohl, meinen Sohn dorthin zurück- zubringen!“ So sagte ich schweren Herzens zu Anni: „Wenn du zu Gott kein Vertrauen findest, dass Er dich an meiner Seite ohne deine bisherige Tradition ans Ziel bringt, dann scheiden sich hier, genau an dieser Stelle, unsere Wege.“ Dies war gleichsam die Nagelprobe, die Stunde der Bewäh- rung, in der schon viele versagt und an der Tradition hängen geblieben bzw. zu ihr zurückgekehrt sind. Zur Tradition zählt bereits alles, was der aktuellen Weisung des Geistes Gottes in irgendeiner Weise widersteht. Entscheide dich nie für einen Partner, der sich nicht freiwillig, aus eigenem Herzen, für den dynamischen Weg des Vertrauens und der bedingungs- losen Unterordnung unter das Haupt, Christus, entscheiden kann. Sage ich damit, dass jeder der gesegnet heiraten will, seine Gemeinde verlassen muss? Nein, weit gefehlt! Ich sprach vom Verlassen der traditionellen Art des Christseins, von allem eben, was die breite Masse tut. Wenn dies natürlich zu einem Gemeindeausschluss führt, weil man den ständig dynamischen Anpassungsprozess an das Leben Christi nicht erträgt, dann ist das etwas anderes – auch wenn die Frau, wie in dem Fall Anni, ihrem Mann nachfolgen und darum den Wohnort bzw. die gewohnte Gemeinde verlassen muss. Wir

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