Erziehe mit Vision! - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

190 so sehr an geistlichem Feingefühl, Unterscheidungsvermögen und Reife zunehmen, dass eine „Bevormundung“ auf diesem Gebiet nur noch lächerlich erschiene, so können wir ihnen ja Verantwortung übertragen. Bei aller Reife aber lassen wir unsere Kinder dennoch prinzi- piell wissen, dass z.B. vor einem ordentlichen Lehrabschluss und unserem grundsätzlichen „Okay“ keinesfalls die Zeit da ist, um sich auch nur in geringster Weise für das andere Geschlecht zu öffnen. Gleichzeitig lassen wir unsere ältesten Kinder aber heute schon wissen, dass es uns mittlerweile wohler ist, wenn sie einst selber ihre Partner wählen. Was wir aber dabei unverrückbar lassen, ist unser Anspruch auf ein rechtzeitiges und unbedingtes Teilhaben daran. Keines von ihnen soll in irgendeiner Weise sein Herz für jemanden öffnen, bevor wir als Eltern nicht grünes Licht dazu gegeben haben. Ich empfehle diesen Weg jedem meiner Leser. Wenn z.B. Simon nach Abschluss seiner Lehre den Eindruck hat, ein geeignetes Mädchen gefunden zu haben, dann wird er zuvor mit uns darüber sprechen und sich von uns bemessen lassen. Geben wir ihm grünes Licht über das Mädchen als solches, werden wir hernach mit ihm zusammen zu den Eltern des Mädchens gehen und deren Eindruck prüfen. Vielleicht ist dieses Mädchen bereits „reserviert“ oder sonst wie unzugäng- lich. Erst nach deren elterlichem „Okay“ und nachdem sie mit ihrer Tochter dann in derselben Weise verfahren sind und erkennen, dass die Tochter freiwillig ihr Herz öffnen möchte, bestätigen wir einander gegenseitig diese Führung, und die Kinder dürfen sich auf die Hochzeit vorbereiten. Von diesem Zeitpunkt an sollen sie aufeinander zugehen und Gelegenheit haben, miteinander Zeiten zu verbringen. Nicht aber, um

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