Erziehe mit Vision! - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
26 hielt sie uns dazu an, allen Willensbekundungen unseres Erst- geborenen zum Trotz, beharrlich mit den Ansaugübungen fortzusetzen. Bereits in diesen ersten Minuten versagen hier viele Mütter, indem sie dem Unwillen der Kleinen Raum geben. Ich sagte „dem Unwillen“, nicht „dem bösen Willen“ des Kindes. Dass wir uns recht verstehen. Unsere Babys sind ja so süss und liebenswert. Die Sündenversklavung zeigt sich in diesem Alter daher noch nicht in Form von „bösem Willen“, wohl aber in Eigen- und Unwillen. Wird dieser Eigen- bzw. Unwille nicht angepasst an den Elternwillen, wird er früher oder später zum bösen Willen ausarten. Spätes- tens dann werden wir vielleicht erkennen, dass das Wesen der Sünde einfach Trennung vom göttlich Vollkommenen bedeutet, was als Frucht immer Bosheit und Zerstörung tra- gen wird. Die Folge davon sind viele Umtriebe. Wenn die Mütter den Milchfluss nicht gleich von Anfang an einbüssen, müssen sie ihn doch durch mühsames Abpumpen aufrecht- erhalten. So haben sie schon durch den ersten Willenssieg des Neugeborenen permanent den doppelten Zeitaufwand beim Stillen. Zuerst das Abpumpen, dann das Aufwärmen und schliesslich noch das Einflössen der Muttermilch mit der Flasche. In diesem Sinne können wir pauschal feststellen, dass jede Niederlage unter den Willen des Kindes mit irgendwelchen Mühsalen und quälenden Umtrieben quittiert wird. Denn der Kampf um den Willen setzt sich Schlag auf Schlag fort. Schon nach wenigen Tagen entscheidet es sich, wer den Stillrhythmus angibt. Eine moderne Auffassung besagt, man solle unbedingt das Kind den Rhythmus bestimmen lassen. Dies bedeutet für die liebe Mutter eine Vollbereitschaft rund
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