Erziehe mit Vision! - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
28 Kampffeld der Willensbehauptung. Aus lauter Angst, dem Kind könnte etwas fehlen oder man würde die Gunst der gesamten Nachbarschaft verspielen, springt man schon beim ersten Schrei aus dem Bett und wiegt das Kleine auf dem Arm. Solches behagt diesem natürlich, sodass es bei jeder Gelegenheit diese Übung wiederholen möchte. Bricht dann mit der Zeit die Kraft der Mutter zusammen, muss der Vater als Nächster hinhalten. Da dieser gewöhnlich tagsüber kaum nennenswert beansprucht ist, wird ihm dieser Job ausseror- dentlich Spass machen. Die Ehekrise ist mit anderen Worten schon vorprogrammiert, wenn wir den Willen der Kleinen nicht von der ersten Stunde an brechen, sprich dem unseren anpassen. Denkt nicht immer gleich, die Kleinen müssten sterben, wenn sie nicht auf der Stelle bedient werden! Je konsequenter wir ihnen unseren Rhythmus setzen, desto schneller sind sie zufrieden. Wir mussten bei keinem unserer zehn Kinder, nachdem wir die neuen Rhythmen eingeführt hatten, länger als zwei Nächte auf ihr erstes Durchschlafen warten. Ob- gleich sie alle grundverschiedene Persönlichkeiten sind, haben alle spätestens zwei Wochen nach ihrer Geburt mühe- los durchgeschlafen und tun es bis heute. Dasselbe bezeugen uns auch diejenigen Eltern, die nach diesen Grundsätzen handeln. Natürlich hatte das eine oder andere auch einmal ein bisschen länger geschrieen und wir hatten unsere inneren Kämpfe, ob diese Methode die richtige sei. Aber bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt haben sowohl unsere Kinder als auch wir selbst ruhige und störungsfreie Nächte. Würden all jene Eltern, die in leichthörigen Wohnungen eingemietet sind, sich dies zu Herzen nehmen, würden ihre Nachbarn
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