Erziehe mit Vision! - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
Wie erzieht man Kinder? 29 vielleicht insgesamt zwei drei Nächte etwas gestört, hernach aber würde bereits wieder Ruhe einkehren. Weil man sie aber schonen möchte, rennt man während Monaten ständig nachts raus, und so kommen weder die Eltern noch die Kin- der noch die Nachbarn richtig zur Ruhe. Der Schlaf flieht doch bei den meisten bereits beim ersten Schrei, und dieses wiederholt sich bei einem ständigen Hinrennen in folterhaf- ter Regelmässigkeit. Das Brechen des Willens ist insgesamt eine unablässige täg- liche Übung. Kaum können die Kleinen im Hochsitz sitzen und aus der Flasche trinken, wollen viele entweder beständig aufstehen oder dann permanent den letzten Schluck nicht austrinken. Oh nein, dies sind weder Zufälle noch Neben- sächlichkeiten. Es sind Schauplätze menschlicher Willens- bekundungen. Wohl dem, der es durchschaut. Ebenso die quengelnden Töne, die sich mit Vorliebe dann häufen, wenn Mutti oder Vati etwas besprechen oder sich gerade mit dem Besuch unterhalten wollen. Glückselig, wer sie wirksam die Grenzen lehrt. Kaum können sie herumkriechen, geht der Kampf um den Eigenwillen über die Steckdosen, Schubladen und überhaupt über alles, was nicht niet- und nagelfest ist, los. Ob es ums Ausessen bei Tisch, um das Herkommen, wenn man ruft oder um sonst eine Übung handelt: Wohl dem, der in allem darauf achtet, dass er nicht ins Schlepptau des Kin- derwillens gerät. Datum der Erstveröffentlichung: Februar 2000
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