Erziehe mit Vision! - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
Wesensmässiges Erziehen 33 Wenn wir Eltern aber selber einen guten Wandel mit gebro- chenem Eigenwillen leben, rücken die Kinder uns von selbst nach, sobald wir das Böse aus ihnen rausgeschafft haben. Wir mussten noch nie bei irgendeinem unserer Kinder eine Extraanstrengung unternehmen, um eine Sehnsucht nach Gott in ihnen zu erzeugen. Diese ist stets von selbst in sie hinein- gekommen, weil sie in uns als Eltern wohnt. Wie viele Eltern lassen immer wieder das Böse in ihren Kindern unbezwungen, während sie ihnen ständig irgendeine Frömmigkeit aufzwingen wollen. Sie werden es nie zum gewünschten Erfolg bringen. 2. Das Gesetz als Zuchtmeister Wir dürfen uns keineswegs vor dem Gesetz scheuen. Solange der Mensch noch kein Empfinden für die Gerechtigkeit und das Gute hat, ist ihm das Gesetz als Zuchtmeister bestimmt (Gal. 3,24 1 ; 1. Tim. 1,9 2 ) . Es soll ihn grundlegend mit dem beabsichtigten Hochziel in Übereinstimmung bringen, näm- lich mit seiner Vereinigung mit Gott! Das Gesetz ist im Grunde genommen ja nichts anderes als die leihweise Gabe geistlichen Handelns, die Vorwegnahme geistgemässer Resul- tate – nur eben ohne geistgemässes Verständnis. So konnte das alttestamentliche Israel z. B. während Jahrhunderten geist- lich wandeln, ohne aber selber geistlich zu sein. Die Völker 1 „Also ist das Gesetz unser Zuchtmeister auf Christus hin geworden, damit wir aus Glauben gerechtfertigt würden.“ 2 „Wir wissen aber, dass das Gesetz gut ist, wenn jemand es gesetzmässig gebraucht, indem er dies weiss, dass für einen Gerechten das Gesetz nicht bestimmt ist, sondern für Gesetzlose und Widerspenstige, für Gottlose und Sünder, für Heillose und Unheilige …“
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