Erziehe mit Vision! - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
Wesensmässiges Erziehen 53 zuzurüsten. Wer die Bibel kennt, der weiss, wie schnell und wie oft schon ein einziger Ungehorsam gegen den Heiligen Geist folgenschwere bis tödliche Auswirkungen gehabt hatte. Man denke nur an Ananias und Saphira, an Saul, an die Pro- pheten und an viele andere. Bei Gott ist es selbstverständlich, dass wir gleich bei der ersten Anweisung gehorchen. Wir müssen anstreben, dass unsere Kinder schon aufstehen und uns willig entgegenkommen, noch während wir die Anwei- sung zum ersten Mal geben. Wesenhaftes Erkennen und Unterscheid en Die Kinder sollen schliesslich in allen Lebenslagen, auf allen Wegen und in allen Werken wesenhaft erkennen und unter- scheiden lernen. Sie sollen nicht wie die alttestamentlich Gläubigen lediglich fragen lernen, „was“ und „wie viel“ z. B. zu tun ist. Ein neutestamentlich Glaubender fragt darüber hinaus nach dem „wie“ und „wozu“ etwas getan werden soll. Wenn das Alte Testament von Gesetz, Satzung oder Zielge- bung spricht, dann weist der Grundtext auf etwas Starres, Äusserliches, eben auf behauene Steintafeln mit ihren äusse- ren Zielen hin. Das Neue Testament redet dagegen von Gebot (»entolä«), was so viel wie innere Zielgebung bedeutet. Jesus sagte: „Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt“ (Joh. 14,21). Wesensmässig übersetzt meint das: „Wer meine innere Absicht verstanden hat und sie, während er meine Weisungen befolgt, wachsam im Auge behält – der ist es, der mich liebt.“ Der alttestamentlich Gläubige befolgt ein in Stein gehauenes Gesetz rein äusser- lich, der neutestamentlich Gläubige sucht eine Weisung dem inneren Wesen nach zu erkennen und umzusetzen. Ich versu-
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