Erziehe mit Vision! - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
8 2. Wann beginnt der Erziehungskampf gegen die Sünde? Ein jedes Kind, und mag es noch so lieb sein, muss so erzo- gen werden, dass es rechtzeitig dem Machtbereich der Sünde und des Todes zu entfliehen vermag. Wann aber ist rechtzei- tig? Ps. 51,7 sagt: „Siehe, in Schuld bin ich geboren, und in Sünde hat mich meine Mutter empfangen.“ Jeder Mensch wird nach Röm. 6 sogar als Sklave der Sünde gebo- ren. Genau an dieser Stelle werden die grundlegendsten Versäumnisse in der christlichen Kindererziehung begangen. Infolge der kirchlichen Tradition sehen wir die Sünde immer wieder nur als ein juristisches Problem und nehmen daher unsere Erziehungspflicht nicht rechtzeitig wahr. Wir rechnen von Anfang an damit, dass die Frage der Sündhaftigkeit erst in einem Alter angegangen werden kann, in dem das Kind diese Thematik verstandesmässig erfassen kann. Da es jedoch als Sklave der Sünde geboren wurde, muss die Sklaverei der Sünde unbedingt ab den ersten Lebenstagen angegangen werden. Es kann keinen folgeschwereren Irrtum in der Kin- dererziehung geben als den, dass wir der Sündenfrage gegen- über Däumchen drehend auf den Tag offensichtlich boshafter Auswüchse oder auf die Bekehrung unserer Lieblinge zu warten haben! Es sind keine Lieblinge mehr bis dahin! Die meisten von ihnen sind nur noch ein Leben lang geplagte „Leiblinge“, die trotz Bekehrung und scheinbarer Wieder- geburt nicht von ihrem Fleisch wegkommen! Wann endlich werden wir Christen einsehen, dass es sich bei der Sünde um eine gewaltige Macht- und nicht um eine blosse Rechtsfrage handelt? Die Sünde fragt keinen Menschen nach seinem Glau- bensbekenntnis! Sie schädigt den Wiedergeborenen genauso
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