Lehre mich, Herr! - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

142 damit er allein König werden sollte (Ri. 9,5) 1 . Aus Neid lehnte sich auch der ganze Stamm Ephraim gegen Gideon und ihre Mitbrüder auf (Ri. 8,1-3/12,1-4; Jes. 11,13 2 ) usw. usf. Wo immer Neid aufkommt, ist auch Trübsal, Zerrüttung und Leid. Der Neidische sucht stets seinem Nächsten Schaden zuzufügen. Der Neidvolle sucht unablässig und ruhelos ge- trieben nach einem Anklagegrund gegen seinen Nächsten. Er sucht wie ein Saul seinen „Rivalen“ zu demütigen, klein zu machen, zu vernichten oder beiseite zu schaffen. Es gibt Menschen, die über viele Jahre hinweg völlig neidlos leben und plötzlich, wie von einer Tarantel gestochen, vom Neid befallen werden. Jene Menschen haben es sehr schwer in ihrem Leben, weil sie in der Regel die Sünde des Neides bei sich entweder gar nicht erkennen oder zumindest nicht wahrhaben wollen. Sie sind vielmehr davon überzeugt, dass derjenige, den sie beneiden, sich überall vordrängen will und unrechtmässig handelt. Neid wird in den meisten Fällen erst dort aktiv und offenbar, wo ein scheinbarer oder wirklicher Rivale aufkommt. Bist du in deinen Augen neidlos? Vielleicht bist du dann bis zum heutigen Tag nur konkurrenzlos gewe- sen. Manche Hausfrau erkannte ihren Neid erst, als ihr Mann oder ihre Kinder das Essen einer anderen Frau rühmten. Ebenso erging es schon manchem Künstler, Sportler oder Berufsmann. Solange sie selber noch gering waren, dienten 1 „Und er kam in das Haus seines Vaters, nach Ofra, und erschlug seine Brüder, die Söhne Jerub-Baals, siebzig Mann auf einem Stein ...“ 2 „Dann wird die Eifersucht Ephraims weichen, und die Bedränger Judas werden ausgerottet werden. Ephraim wird auf Juda nicht eifersüchtig sein, und Juda wird Ephraim nicht bedrängen.“

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