Lehre mich, Herr! - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
146 gelangst. Aber begnüge dich mit der Art , die Gott dir zuge- dacht hat. Wie viele Menschen begehen doch noch die Sünde des Vergleichens! Jedem von ihnen aber ruft Jesus zu: „Was geht dich der andere an? – Folge du mir nach“ (Joh. 21,22)! Wir sollen nicht missgünstig auf andere blicken, denn durch Neid konnte noch nie eine Lage wirklich verbessert werden. Wenn einer aber auf Grund von Neid über seinen Stand hin- aus will, dann muss es ihm zuletzt wie dem flinken Asael er- gehen, der sich als Fliegengewicht mit einem Schwergewicht wie Abner anlegte. Zuletzt aber lag er mit durchbohrtem Leib niedergestreckt am Boden (2. Sam. 2,18-23) . In Tat und Wahrheit werden wir uns nie an einem anderen Platz wohler fühlen als an dem wir standgemäss wirklich hingehören. Lasst uns daher weder nach zu Hohem noch nach zu Niedrigem, sondern nach dem Vorherbereiteten trachten. Wir täuschen uns sehr, wenn wir glaubten, durch den Erfolg eines anderen ins Hintertreffen zu geraten oder in irgendeiner Weise zu kurz zu kommen. Diese Befürchtung ist so töricht, wie wenn einer befürchtete, ein anderer könnte ihm wegen seiner breiten Schultern die Sonne wegnehmen. Glaub’s, wenn einer auch noch so ein begeisterter Fleischesser ist, so wird er deswegen doch nicht das Gemüse verachten! Gerade das Gegenteil ist der Fall. Jede andere Art ist doch nur Ergän- zung und niemals ein „Rivale“. Honig ist etwas Gutes. Aber man lernt ihn erst zusammen mit Brot oder sonstigen Speisen gebührend zu schätzen. Wenn auch diese Tage noch so viele exotische Früchte unser Land überschwemmen, so wird man ihretwegen doch nicht den einfachen Apfel verachten.
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