Lehre mich, Herr! - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

Neid 147 Wer sich aber dem Neid ergibt und um die eigene Ehre, das eigene Ansehen oder die eigene Stellung bangt, der verliert dadurch tatsächlich seinen Segen, denn er ist bald nicht mehr fähig, natürlich zu wachsen oder Kanal der Vielfalt Gottes zu sein. Wer andere aus Neid verdrängt und sich selbst an deren Stelle setzt, der wird sich bald selbst überdrüssig. Wer sich selber zu erhöhen sucht, muss darum erniedrigt werden (Mt. 23,12) 1 ! Wer sich selbst erhöht, tut es immer auf dem Weg des Unrechts und der Erniedrigung seines Nächsten. Er wird auf diesem Weg des Neides aber zu einem bitteren und modrigen Gewächs für seine Umwelt. Diese wird ihn dann auch zunehmend meiden; nicht aber, weil er von Natur aus etwa ein zu geringes Gefäss wäre; auch nicht deshalb, weil es da noch imposantere Gestalten als ihn gäbe, sondern weil sein Neid überall einen abstossenden, faulenden und stinken- den Geruch verbreitet. Glückselig, wer schon durch die Betrachtung dieser Wahr- heiten frei werden durfte. 3. Die Wahrheit über die erlösende Innewohnung Jesu Christi Es gibt aber auch einen „alt eingefressenen Neid“. Wer die- sem Feuer der Hölle verfallen ist, horche auf, denn es gibt auch für ihn noch eine Hoffnung. Der schlimmste Fehler, den wir begehen, ist der, dass wir uns immer wieder losgelöst von der Person Christi betrachten. Wir tun immer so, als könnte aus uns nur „wir selbst“ kommen. Tatsache aber ist, dass wir 1 „Wer sich aber selbst erhöhen wird, wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigen wird, wird erhöht werden.“

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