Lehre mich, Herr! - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

Der Wille Gottes 155 nicht einfach bedingungslos auf unsere Einzelschicksale über- tragen. Während Gott nämlich den Finsternismächten ein unausweichliches Schicksal vorher verordnet hat (Mt. 8,29) 1 , hat Er uns Menschen Wege und Werke vorher bereitet , auf denen wir freiwillig gehen können, darum heisst es wieder- holt: „Das Leben und den Tod habe ich euch vorgelegt, den Segen und den Fluch! So wähle das Leben, damit du lebst“ (5. Mo. 30,19). Weil man an diesem Punkt aber nicht sorgfältig genug unterschieden hat, kam es bis hin zu der gotteslästerlichen Behauptung, Gott habe eben die einen Menschen fix für den Himmel und die anderen für die Hölle bestimmt. (Bibelstellen wie Röm. 11,7ff 2 ; 1. Petr. 2,8ff 3 ; usw. sollten diese Behauptungen dann auch noch unterstützen.) Es stimmt zwar, dass die Schrift sagt: „Jakob habe ich ge- liebt, aber Esau habe ich gehasst“ (Röm. 9,13). Daraus aber gleichsam den Schluss zu ziehen, Gott habe die einen Menschen von Anfang an zur Hölle bestimmt, ist ein schwerer menschlicher Irrschluss! Gottes Werke waren alle bereits vor der Existenz und dem Fall Satans, vor Grundlegung der Welt und somit vor dem Einbruch der Sünde fertig geplant (Eph. 1,4-11) ! Wie sollte der Heilige Schöpfer damals eine Hölle geplant haben? 1 „Und siehe, sie schrien und sagten: Was haben wir mit dir zu schaffen, Sohn Gottes? Bist du hierher gekommen, uns vor der Zeit zu quälen?“ 2 „Was nun? Was Israel sucht, das hat es nicht erlangt, aber die Auswahl hat es erlangt, die Übrigen jedoch sind verstockt worden, wie geschrieben steht: „Gott hat ihnen einen Geist der Schlafsucht gegeben, Augen, um nicht zu sehen, und Ohren, um nicht zu hören, bis auf den heutigen Tag.“ 3 „... Da sie nicht gehorsam sind, stossen sie sich an dem Wort, wozu sie auch bestimmt worden sind ...“

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