Lehre mich, Herr! - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

Vergebung 179 „Aufblicken“ in der Praxis Hierbei geht es nicht um eine abstrakte Technik oder um eine Methode. Es ist keine Meditationsübung, bei der ich mir unter seelischer Anstrengung den Heiland am Kreuz vorstelle. Es geht auch nicht darum, den ganzen Tag Bibelverse auf- zusagen oder lange Gebete zu sprechen. Solche Techniken würden uns nur ermüden und auf den Nullpunkt bringen. Wir müssen nichts „machen“! Wir brauchen keine Vorstel- lungsakrobatik zu betreiben. Es geht nicht darum, dass wir uns mittels unserer Vorstellungskraft eine rettende Insel schaffen. Unsere Befreiung wird auch nie ein Produkt eigener An- strengungen oder Phantasien sein. Viele sehnen sich beim Lesen ihrer Bibeln immerzu danach, dass es bei ihnen ein- mal so sein würde, wie es dort verheissen steht. Was sie dabei versäumen, ist das glaubende Eingehen in die gelese- nen Wirklichkeiten. Die Bibel fordert uns nirgends dazu auf, davon zu träumen, dass auch wir eines Tages ihrer Anrechte teilhaftig und den Anrechten des Fleisches entrückt würden. Sie gebietet uns, in sämtliche Wirklichkeiten ihrer Bezeu- gungen samt derjenigen der bereits vollbrachten Erlösung einzugehen, um so die geschehene Befreiung am eigenen Herzen zu erfahren! Die diesbezüglichen Verheissungen sind nicht Zukunftsträume, sondern allesamt Gegenwarts- realitäten! Es geht also nicht um den Versuch, sich krampf- haft an die Verheissungen Gottes heranzuarbeiten. Wir sollen lediglich bewusst glaubend in ihnen leben als in tat- sächlichen Wirklichkeiten, die in unserem realen Besitz sind

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