Lehre mich, Herr! - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

186 Geistliche Leiterschaft und Korrektur [GL] beansprucht niemals Alleinherrschaft. Sie ist kein Papst- tum. Sie untersteht in allem, was sie tut, der Korrektur und dem Zeugnis des gesamten Leibes . Sie ist beständig korrek- turbereit. Sie bemisst freiwillig die Auswirkungen ihres Tuns und sucht sofort nach besseren Wegen, wenn sie den gesam- ten Organismus unter ihren Entscheidungen leiden sieht. Ein geistlicher Leiter hat immer ein Ohr für viele Berater. [GL] ist aber auch keine Demokratie. Es gilt nicht die Mei- nung der Mehrheit. Ein geistlicher Leiter kann sich auch gegen die grosse Masse stellen, wenn diese etwas in mensch- licher Weise begehrt. So wenig ein geistlicher Leiter herrscht, so wenig lässt er sich beherrschen. Er sucht das Vorbild und soll selbst ein Vorbild sein. Seine häufigsten Korrekturen erhält er aus dem unmittelbaren Leib, dem er angehört. Nicht das Zeugnis der Mehrheit, sondern das „gemeinsame Zeug- nis“ zählt für ihn. Korrekturen von aussenstehenden Persön- lichkeiten dürfen nie entgegen der inneren Reife und Über- zeugung des Leibes durchgesetzt werden. Der Leib muss in allem „mitkommen“ und darf nicht überrannt werden, selbst durch „geistliche Grössen“ nicht. Orientierung der geistlichen Leiterschaft Was gibt einem geistlichen Leiter oder Leiterteam die Ge- wissheit, dass Entscheidungen gottwohlgefällig sind? Es ist der „Friede des Christus“ über dem ganzen Leib (Organismus),

RkJQdWJsaXNoZXIy MTY5NDM=