Lehre mich, Herr! - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

Sieg und Überwindung 23 als Erstes einen dicken Scheck in die Hand und eine Bibel mit Goldschnitt unter den Arm, damit ich hingehen und ein- drucksvoll predigen konnte. Zuerst nahm Er mir alles ab. Wie es sich für einen rechten Jünger gehört, hatte ich, allem zuvor und freiwillig, alles Hab und Gut unter die Bedürftigen zu verschenken und in die Vertrauensschule einzugehen. Da zwischen Saat und Ernte immer eine gewisse Zeit liegt, begannen unvergessliche Lektionen. Die finanzielle Seite ist eine harte und unausweichliche Rea- lität im Leben. Dies weiss jeder. Dies wusste mein Fleisch und dies weiss auch der Teufel. So flüsterte mir dieser dann auch während Jahren unablässig ins Ohr: „Du wirst unter- gehen, du wirst verderben!“ Mein menschlicher Verstand bezeugte mir exakt dasselbe. Diese Einflüsterungen machten mich manchmal fast verrückt. Und doch hat es Gott gefallen, mich auf diesem Weg den Wandel im Geist durch Glauben zu lehren. Es war stets derselbe Ablauf. In den ersten Jahren verhielt ich mich leider oft wie ein störrischer Esel. Ich kämpfte und rang immer wieder bis aufs Äusserste mit meinem ungläubi- gen Fleisch und diesen sich vor mir auftürmenden Bergen. Manchmal verzehrte ich mich schier bei dem Versuch, meinen aufgewühlten Verstand zu beruhigen und meiner menschlichen Vernunft irgendwie beizubringen, dass Gott mich gewiss versorgen würde. Aber alles Ringen und Be- schwören, alles Kämpfen gegen den „Geist des Unglaubens“ half nichts; es hat nicht funktioniert. Es hat nie funktioniert. Es hat bis zum Zusammenbruch nicht funktioniert! Ich hätte sterben können und es hätte nicht funktioniert! Dann sagte Gott zu mir: „Jetzt streichst du einmal alles durch, hörst endlich auf zu kämpfen und schaust nur noch MICH an: Bin ICH stark oder bin ICH nicht stark? Kann ICH es

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