Erweckung an der Basis - Die Sasek Kinder - Elaion-Verlag

13 im Schrank wurde wiederhergestellt, das Zimmer gestaubsaugt, die Schreibtische aufgeräumt … Langsam war auch schon Zeit, um ins Bett zu gehen. Jeder kauerte sich in seine Decke. Licht aus. An gemeinsames Gebet war nicht zu denken. Ich sass in meinem Bett und starrte ins Dunkel. Wie sollte ich morgen eine gesegnete Stille Zeit haben können? Ich musste tief Luft holen, doch dann überwand ich mich und fragte meine Schwestern, wie sie denn unsere Zimmeratmosphäre im Moment gerade empfinden würden. „Nicht grad so glänzend“, meinte Noemi. Nun kostete es mich alles, mich für meine falsche Haltung und meine Vor- würfe zu entschuldigen und meine Schwestern von Herzen um Vergebung zu bitten. Sofort entschuldigten auch sie sich für ihren Teil. Noemi meinte, sie sei sich eigentlich doch nicht so ganz sicher, ob sie diese Sportsocken nicht auch einmal getragen hätte. Nun konnten wir auch wieder zusammen lachen. Zum Schluss schlossen wir den Tag im Frieden und mit einer langen und geseg- neten gemeinsamen Gebetszeit ab. Meine persönliche Stille Zeit am darauf folgenden Morgen war dann auch dementsprechend herrlich. Ich möchte euch allen auch Mut machen, auf eure Zimmeratmo- sphäre zu achten und nie mit ungeklärten Situationen oder Unfrie- den ins Bett zu gehen. Genau hier in der Zimmergemeinschaft ist diese unterste Basis, wo es zwar den grössten Preis kostet, aber gleichzeitig auch den grössten Segen mit sich bringt. Was ich auch gemerkt habe, ist, dass es in jeder Situation eigent- lich immer etwas gibt, wofür ich mich entschuldigen kann, egal, wie gross oder klein mein Teil darin ist. Und es löst immer frei! Und den anderen fällt es dann auch gar nicht mehr so schwer, ihren Teil einzusehen und sich zu entschuldigen. Das zeigt mir immer wieder deutlich, dass die Zimmergemeinschaft auch weit wertvoller ist als irgendwelche Freundschaften und Beziehungen zu Leuten, die man nur auf Distanz „lieben“ kann. Lois

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