Erweckung an der Basis - Die Sasek Kinder - Elaion-Verlag

16 Skilager Elias (14 J.) Wir sassen gerade am Mittagstisch, als Mama uns einen Brief von der Schulleitung Walzenhausen vorlas. Kurz zusammengefasst hiess es in dem Brief, dass wir Sasek-Kinder keine christlich ge- prägte Literatur auf dem Schulareal verbreiten dürfen. Wir hätten auch totales Redeverbot, und das in einer weltoffenen Schule in einem Land, in dem die Staatsreligion christlich ist! Als Erstes musste ich an das bevorstehende Skilager denken. Jedes Jahr haben wir von der Schule aus ein obligatorisches Skilager. Für uns ist dieses Skilager wie eine Prüfung. Eine Woche unter Menschen ohne jede Gottesfurcht, weg von jeder Stütze, von Eltern oder Ge- schwistern. Da kommt es wirklich darauf an, ob mein „Lebenshaus“ auf Sand gegründet ist, das bei jedem Wind den Halt verliert, oder ob es auf Stein gegründet ist, sodass es Stürme aushält. In der 6. Klasse (2005) ging ich da auch hin mit einer grossen Erwartung. Ich hatte mich angemeldet, vor dem ganzen Lagerhaus mein Lied vorzusingen. Das klappte dann auch, und anschliessend stellte ich noch ein paar CDs hin als ein kleines Geschenk. Die CDs gingen wie frische Semmeln weg, was mich sehr freute. Daraufhin mach- ten sie aber die meisten CDs kaputt, sodass mich meine Lehrerin verärgert aufforderte, meinen „Abfall“ zu entsorgen. Am 19.02.2006 ging es dann auf das neue Skilager zu. Ich hatte auch meine Erwartungen hoch gestellt und gebetet, dass es nicht ein gewöhnliches Skilager werden soll, sondern dass der Herr mir einen Sieg geben kann wie sonst in keinem Skilager. Ich war in einem Sechserzimmer eingeteilt. Der erste Tag verlief recht ruhig, bis ein Junge aus einem anderen Zimmer mir ein Pornoheft unter die Augen rieb. Ich zerriss es gleich. Zuerst war es im Zimmer ziemlich still. Dann wurde es immer lauter, und sie „erwürgten“ mich fast. Es war ein Riesengeschrei. Ich sagte dann einfach mei- ne Meinung und zog ab. Von diesem Moment an war ich nirgends mehr sicher. Die Sache sprach sich wie ein Lauffeuer unter den Jungs herum. Ich bekam Zimmerverbot, weil sie Angst hatten, dass sie alle anderen Hefte

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