Erweckung an der Basis - Die Sasek Kinder - Elaion-Verlag

210 Doch nun, bald vier Jahre später, stand ich etwas ernüchtert auf der Strasse in der Dunkelheit und musste einsehen: Ich hatte mich zwar auf Leiden gefasst gemacht, doch ganz so hatte ich mir diese Frontarbeit doch nicht vorgestellt. Alle meine Aufgaben und Verantwortungen hatten sich kontinuierlich vermehrt. Ich war von morgens früh bis spät am Abend nur dabei, Bedürfnisse auf- zunehmen, Probleme zu lösen, zu planen, Projekte vorzubereiten, zu delegieren, zu telefonieren, zu faxen. Freizeit existierte kaum mehr. Ich fühlte mich wie ein Extremsportler, der sein ganzes Leben seinem Sport anpasst, von der Nahrung bis zur Freizeitgestaltung. Darüber hinaus auch all diese oft unangenehmen internen Prozesse, die ein Generationenwechsel mit sich bringt. Dazu das tägliche Sterben und Leiden von der Bemessung bis zur Studioarbeit. In mir vibrierte alles. „Herr, ist das wirklich das, was ich will in meinem Leben? Was ernte ich dafür? Nichts als Schläge und Verachtung von einer unzufriedenen, empörten Christenheit!“ Ich wurde unwillig. Und plötzlich war mir, als würde mich der Herr auf die Probe stellen. Ich spürte, wie Er mich mehrfach zu einer Entscheidung aufforderte und mir sagte: „Du musst rein gar nichts! Du bist jetzt 23 und hast die besten Jahre vor dir. Du darfst entscheiden, welchen Weg du gehen möchtest“. Ich fühlte mich innerlich total frei. Ich wusste: Ich lebe nur einmal, und ich möchte bewusst so leben, wie ich leben werde. Also stellte ich mir die Frage: Was ist mein Weg? Welche Werte und Ziele würden für mich zählen, selbst wenn mich dieser Weg von zu Hause wegführen würde? So ging ich innerlich alle erdenklichen Varianten meiner Zukunft durch. Und bei all den verschiedenen Möglichkeiten sah ich irgendwann einen gemein- samen Nenner. Ich wusste mit Vollgewissheit: „Egal was ich tun würde, wenn DU, Herr, nicht darin wärst, es hätte alles keinen Sinn, ich wäre hohl und leer!“ Also stand der erste Grundsatz

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