Erweckung an der Basis - Die Sasek Kinder - Elaion-Verlag
221 Vor einigen Tagen dann gab uns der Lehrer die Zeichnungen zu- rück. Er beklagte sich nicht einmal über den miserablen Klassen- schnitt, denn, wie er uns erklärte, war die Aufgabe so schwierig gewesen, dass man sie einige Jahre zuvor nicht als Lehrabschluss- Prüfungsaufgabe zugelassen hatte. „Die beste Note des ganzen Jahrgangs (inkl. Parallelklasse) war eine 5,3 (in Deutschland 1,7)“, sagte er. – Und es war meine!! – Halleluja! Simon An der Quelle Noemi (17 J.) Bewaffnet mit meinen Arbeitsmaterialien bin ich auf dem Weg zur Werkstatt. Eine Arbeiterin begegnet mir, „smilt“ mich an und fragt, was ich mache. „Eine Eckbankgarnitur …“ „Oh, wow, was du alles kannst! … Gell, du bleibst nach der Lehre bei uns, oder?!“ Ich schaue sie nachdenklich an, lächle und gehe weiter. Diese Frage kommt in letzter Zeit sehr oft und von allen Seiten. Nachdenklich beginne ich zu arbeiten. Wie sieht mein weiterer Weg aus? Was mache ich nach der Lehre? Von meinem Geschäft her stehen mir die Türen schon seit zwei Jahren offen. Alle sind total lieb zu mir und bringen mir eine sehr grosse Hochachtung entgegen. Aufstiegsmöglichkeiten stehen mir offen – laut meinem Chef bis hin zur künftigen Betriebsleiterin. Da wäre eigentlich alles klar, oder?! Oder doch nicht ganz? Ich kann nur sagen, dass sich in meinem Herz seit der letzten Sommertournee, die wir im Ausland hatten, sehr viel geändert hat. Es war eine so wertvolle, wunderschöne Zeit! Da hatte ich, glaube ich zumindest, das erste Mal richtig tiefe Offenbarung darüber, was ein Organismus ist, wie der funktioniert, wie wir zusammengehören. All die Erlebnisse, die wir als Organismus machten, kann ich gar nicht in Worte fassen. Jede einzelne Situation in diesen zwei Wochen hat mich einfach mehr überzeugt: Das ist mein Leben, da gehör ich hin! Das ist mein Zuhause!
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