Erweckung an der Basis - Die Sasek Kinder - Elaion-Verlag
240 vorher geschah dann das Wunder, dass sie Papis Vertrag unter- zeichneten. Zu Beginn war alles ziemlich schwierig: schräge Blicke, Fahrverbot für Filmfahrzeuge, Fragen nach Drehgenehmigungen, verächtliche Anspielungen etc. Doch die Wende kam plötzlich, als wir am Abend des ersten Tages bei der grossen Dorfparty in der Mehrzweckanlage (in die die OCG nicht mehr rein darf) einen 7-minütigen Zusammenschnitt des Rennens abspielen liessen. Mit Dokumentarstimme, Musik und unzähligen Kameraperspektiven. Das hatte noch niemand erlebt und auch nicht erwartet. Denn auf der Leinwand waren Bilder, die eben vor 2 Stunden erst gedreht wurden. Die Publikumsresonanz war derart gewaltig, dass der Film an diesem Abend im Stundentakt drei Mal abgespielt wurde und am Schluss die Doppel-Turnhalle überfüllt war. Die Nach- richt ging wie ein Lauffeuer durchs Dorf. Die Fernsehfrau, mit der ich während des Tages gar kein gutes Verhältnis hätte, schaute nach den ersten paar Sekunden des Films voller Hochachtung zu mir rüber und sagte halblaut: „Jetzt habt ihr aber einen geleistet!!“ Ihr Kollege meinte dann „Jetzt hast du aber Konkurrenz bekom- men“, und sie erwiderte nur „Mit Recht …“ Ab da waren wir per du, und das Gesprächsthema war nur noch Bilderaustausch … Ein Polizist, der im Vorfeld ein Interview vehement abgewiesen hatte und mir auch seine alten Bilder vom Rennen kaum rausrücken wollte, kam danach zu mir und sprach freundlich seine Hochach- tung dem Film gegenüber aus. „… und das mit dem Interview hab ich mir nochmals überlegt … und ich habe zu Hause noch viel mehr Bilder, da können wir schon noch drüber sprechen etc.“ Un- ser Filmteam-Auto konnte zu jeder Zeit und überall durchfahren: Das Motto war „Panorama-Film = Zutritt.“ Wir sassen mit unse- ren Kameras bei den Fahrern in den Wagen drin und die meisten boten uns gleich das „Du“ an. Der OK-Präsident lobte unsere Arbeit über die Lautsprecheranlage, die die ganze Rennstrecke beschallte. Der Fahnenschwinger am Start, der uns Kameraleute zu Beginn wie lästige Fliegen behandelte, gewährte meinem Bruder Elias dann sogar, dass er seine „fehlende Kameraperspektive“ noch von seiner Schulter herunter drehen durfte, wobei Elias sich noch an seinen Haaren festhalten musste … Der „sturste“ Walzen-
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