Erweckung an der Basis - Die Sasek Kinder - Elaion-Verlag
39 FSG-Gruppe Lois (11 J.) Bei mir in der Klasse wurde es immer normaler, dass man von sehr, sehr unreinen Sachen sprach. Dies wurde immer schlimmer und in den Bibliotheksstunden holten sich die Schüler Bücher über Aufklärung und belustigten sich daran. Meine Lehrerin sass dabei und sagte: „Das ist alles natürlich.“ Ich sah das, und ich war allein auf der Seite, die dagegensprach. Ich wurde nur aus- gelacht, und sie sagten: „Aha, die Lois wird wahrscheinlich dann von ihrem Gott bestraft, wenn sie solche Sachen anschaut. Ha, ha, ha, ha …!“ Ich getraute mich gar nicht mehr, etwas dagegen zu sagen. Dann kamen Diebolds bei uns in die dreimonatige Lebens- schule und Manuel geht jetzt mit mir in die Klasse. Die ersten paar Tage war es ganz normal bei uns in der Klasse, und einmal auf dem Heimweg kamen wir auf das Thema zu sprechen. Ich sagte zu Manuel: „Genau dieses Thema wollte ich schon immer ansprechen.“ Da erzählte ich ihm ein bisschen, was in den Biblio- theksstunden so läuft. Er war gleicher Meinung wie ich und wir dachten, wir könnten einmal das Thema in den Klassenrat bringen und bereden. Im Klassenrat werden die Dinge aufgeschrieben, die einen stören. Dann bespricht man es. Aber wir hatten beide das Gefühl, dass das nicht klappen würde. So kamen wir auf die Lösung, mit unserer Lehrerin alleine darüber zu reden. Wir woll- ten ihr einmal bewusst machen, dass sie da eine Verantwortung hat für diese Klasse und dass sie sonst alle in einen Sumpf führt. Da hatten wir Frieden darüber. Und so kam es dazu, dass Manuel und ich uns ausdenken wollten, was wir sagen sollen, aber erstaun- licherweise kam uns in der Probe nichts Gescheites in den Sinn, son- dern wir kamen beide nur durcheinander. Da fiel mir ein, was Papi in der letzten Predigt gesagt hatte. Das lautete: „Wenn ihr euch verantworten müsst, so seid nicht besorgt, wie oder was ihr reden sollt, denn es wird euch in jener Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt, denn nicht ihr seid die Redenden, sondern der Geist eures Vaters, der in euch redet“ (Mt. 10,19-20). Und so wurde uns klar, dass wir uns gar nicht ausdenken sollen, was wir sagen. Wir kamen zum Entschluss: „Wir wissen, über welches
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