Erweckung an der Basis - Die Sasek Kinder - Elaion-Verlag

54 Die Verantwortung für meine Klasse Lois (14 J.) Als ich vor kurzem in einem Klassenlager war, wurde mir wieder einmal richtig klar, was ich für eine Verantwortung für meine Mitschüler habe. Wir waren zu zwölft in einem Zimmer, und wie man das von den Lagern her kennt, ist meistens bis in die tiefste Nacht keine Ruhe. So diskutierten sie manchmal bis in den frühen Morgen hinein. Weil ich unter diesen Umständen meistens kaum einschlafen konnte, bekam ich einiges mit. Zusammen urteilte man von oben herab über alles und alle - bis zur Köchin, was sie falsch mache, wie sie kochen würden und welche Gewürze noch fehlten … Doch ich denke, wenn meine Mitschüler für 100 Leute kochen müssten, würde man von Gewürzen gar nichts mehr mit- bekommen. Und so war es eigentlich auf jedem Gebiet. Sie hatten an allen etwas auszusetzen, und in ihren Augen machten alle etwas falsch, die Eltern, die Lehrer, gewisse Mitschüler, die Geschwister, die Schweizer Regierung, bis zu George Bush … So konnten sie stundenlang über das Versagen der Menschen um sie herum diskutieren. Sie werden es besser machen als alle ande- ren und nach ihrem Gutdünken handeln! Aber genau dieser Weg führt ja 100-prozentig am Ziel vorbei! Jede Generation will es besser machen als die vorangegangene, doch auf eigene Art und ohne Gott. Deshalb entwickelt es sich ja von Generation zu Gene- ration so rapide abwärts. Einmal mehr wurde mir wieder klar, was ich für eine Schuld auf mich lade, wenn ich meine Schulkameraden nicht ernsthaft vor diesem Weg des Hochmutes warne und sie nicht auf den Weg der Abhängigkeit an Gottes Weisheit und Hilfe aufmerksam mache. Jeder eigenwillige Weg muss grauenhafte Folgen haben, wie es geschrieben steht, z. B. in Mt. 12,36 . Am letzten Abend stopfte ich mir dann nicht wieder die Socken in die Ohren, sondern nahm einmal Stellung zu all diesen Dingen, auch zu unserem Glauben, den sie doch so verachten. Es ergab

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