Erweckung an der Basis - Die Sasek Kinder - Elaion-Verlag

65 Zuschauer? David (18 J.) Ich stand überglücklich am Bahnhof Bern und wartete auf den Zug, der mich nach den ersten sieben Wochen Armee endlich für eine Weile nach Hause kutschierte. Ich fühlte mich leicht wie eine Feder, frei wie ein Vogel, nicht nur, weil ich mich freute, meine Militärausrüstung nun für zwei Wochen liegen lassen zu können. Auch nicht nur, weil ich die Gitter des Kasernenareals gerade von aussen betrachten durfte. In mir jubelte es, wenn ich zurückblickte auf das, was der Herr alles gewirkt hatte an mir, meinem Umfeld und auch an meinen Vorgesetzten. Kaum war ich im Zug, spru- delte diese Freude in mein Stille-Zeit-Buch über und bewegte mich, elf Seiten zu schreiben. Stunden vergingen im Eilzugtempo, als ich endlich meinen Kopf hob und meinen Stift hinlegte. Da meinte der Mann, der mir gegenüber sass, verblüfft: „Sie sind heute aber ganz schön produktiv …“ „Ach, nicht nur heute. Wenn Sie wüssten, was mein Herz bewegt, könnten Sie meine Schreib- wut problemlos nachvollziehen!“, sagte ich und landete dadurch mitten in einem geistlichen Gespräch, welches in einer Bemes- sung endete. Bevor er ausstieg, beschwor er mich, dieser geistli- chen Kraft nicht verlustig zu gehen. Es war plötzlich ganz still um mich herum. Ich wartete und war- tete, doch der Zug blieb stehen. Kein Mensch weit und breit, ich war ganz allein. Nein, doch nicht ganz. Ein Schaffner kam auf mich zu und fragte mich, ob ich verschlafen hätte. Was? Warum? Oh, oh! Ich schaute aus dem Fenster und merkte, dass ich ja schon angekommen war. – Endstation! Er rannte zur Tür und hielt sie auf, während ich meine Sachen wegräumte. Ja, fast wäre ich auf dem Abstellgleis gelandet. Mich drängt es noch, einen Eindruck über uns Jugendliche und Kinder loszuwerden, der mich in letzter Zeit ziemlich bewegt. Ich erinnere mich an eine Situation während der Produktion unse- res letzten Filmes. Thomas und ich wurden damals gebeten, den Statisten die vom Kampflehrer gelernten Techniken in Form von Schaukämpfen zu vermitteln, mit dem Ziel, einen jeden zu inspi- rieren und zu motivieren, sodass am nächsten Treffen alle selber

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