Laodiceas Verhängnis - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
102 Die verlorenen Söhne Gestochen scharf und mit prophetischem Weitblick führte Paulus den Ephesern die Absicht Gottes mit seiner heraus- gerufenen Gemeinde vor Augen. Die Gemeinde, d. h. der Leib des Christus, der zu Pfingsten gleichsam als Säugling geboren wurde, sollte durch viel gezielte Pflege, Erziehung und Ernährung zuletzt die volle Mannesreife, d. h. den Stand der mündigen Sohnschaft erlangen (Eph. 4,13) 1 . Was für herr- liche Aussichten eröffnete Paulus den Ephesern mit dieser Vorausschau! Gewiss versuchten Letztere, die ja bereits einen unvergleichlichen Reifestand erlangt hatten, sich auch ab und zu vorzustellen, um wie viel gewaltiger dann jene letzte Ausgestaltung des Christus sein müsste. Sie waren ja seit Pfingsten in allem hautnah dabei. Aber trotz ihrer Reife und Spitzenstellung waren sie sich gewiss im Klaren darüber, dass sie dieses volle Mannesalter noch nicht erlangt hatten. Wie herrlich aber müsste erst jener „ausgewachsene Sohn“ sein, wenn er schon im „Säuglingsalter“ solch gewaltige Wogen im Weltmeer der Nationen ausgelöst hatte; wie viel mehr also bei seiner vollen Gestalt?! Wie viel allumfassender müsste dann erst jene Weisheit, um wie viel klarer und durchdringender erst jenes geistliche Verständnis, um wie viel hocherhabener jenes Auftreten und wie noch weit er- schreckender erst jene Kraft sein?! 1 „… bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Soh- nes Gottes, zur vollen Mannesreife, zum Vollmass des Wuchses der Fülle Christi.“
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