Laodiceas Verhängnis - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
Die verlorenen Söhne 115 falscher Bescheidenheit und Zurückhaltung geoffenbart! Spätestens an diesem Punkt sollte es uns darum klar werden, dass dieses Gleichnis nicht nur von einem , sondern von zwei verlorenen Söhnen spricht. Denn der ältere Sohn war, zumin- dest was den vollen Sohnesstand anbetraf, doch mindestens ebenso verloren für seinen Vater wie etwa der jüngere! Welchem der beiden Söhne gleichen wir ? Welcher der zwei Kategorien gehören wir an? Oh, lasst uns heute begreifen, was in unserem eigenen Leben an der Zeit ist. Lasst uns heute verstehen, worauf der Heilige Geist mit diesem Gleichnis hinaus will! Er ruft allen „jüngeren Brüdern“ zu: „Lasst euch doch nicht dazu hinreissen, euch in eigenwilliger Weise am verheissenen Sohneserbe zu vergreifen. Tut nichts vor der festgesetzten Frist, und handelt nicht eurem eigenen Gut- dünken gemäss (unzeitgemässes Beanspruchen von und Hantieren mit allerlei göttlichen Verheissungen)! Macht statt- dessen aber reichlich Gebrauch von allen Kindesrechten; sucht nicht nach hohen Dingen und erbittet von allem immer nur so viel, wie es euch eurem Stand gemäss auch wirklich zusteht!“ Allen „älteren Brüdern“ aber ruft Er ebenso ein- dringlich zu: „Wann endlich wollt ihr euch in Tat und Wahr- heit von blossen Knechten unterscheiden? Wann beginnt ihr, wie Söhne zu handeln? Wann endlich kommt ihr hinter Mir her und stellt euren Fuss auf das immer noch vom Feind besetzte Land? Wann beginnt ihr in Meinem Geist die Feinde auszutreiben und das euch verheissene Erbe mannhaft einzu- nehmen? Was fürchtet ihr euch vor jedem Wind und jedem Schatten, der vorüberhuscht? Was liegt ihr da im Staub und schreit wegen jeder Kleinigkeit zu Mir wie die kleinen Kin- der? Wann endlich steht ihr auf, um auch als Söhne zu han- deln und zu leben?“ Gott ruft ihnen dieselben Worte zu, die
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