Laodiceas Verhängnis - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
Die verlorenen Söhne 117 Nahme dazu genötigt wird. Darum werden in der Schrift der Knecht und das Kind (der unmündige Sohn) auf die gleiche Ebene gestellt. Vom Sohn aber heisst es: „Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke (gleichzeitig/synchron) “ (Joh. 5,17). – „Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, ausser was er den Vater tun sieht; denn was der tut, das tut ebenso (synchron/gleichzeitig) auch der Sohn“ (V. 19). Sohnschaft heisst darum im tiefsten Grunde: Der Vater im Sohn und durch den Sohn. Nicht zuerst der Vater und hernach der Sohn, sondern beide eins und gleichzeitig „Wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat.“ – „Wer mich ge- sehen hat, hat den Vater gesehen“ (Joh. 12,45/14,9). Da herrscht keinerlei Druck mehr, alles geschieht in vollständiger Freiheit. Der Sohn folgt ungezwungen jedem Wink des Geistes und vollbringt mit Lust die Werke des Vaters. Er geht furchtlos vorwärts und hält Schritt mit dem Geist. Und obgleich der Sohn der Handelnde zu sein scheint, ist es in Wahrheit der Vater im Sohn , der alles wirkt, so wie es auch in Joh. 17,22-23a 1 heisst. Erst diejenigen nennt die Schrift darum „Söhne“, die vom Vater selbst „übernommen wur- den“, so wie es in Gal. 2,20 heisst: „… nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir.“ Diese Söhne nun sollten im Reiche Gottes und in den Gemeinden vorangehen und nicht länger die unmündigen Kinder! Werden wir noch von unse- ren eigenen Gedanken, Gefühlen und Wünschen geleitet, oder konnte uns der Heilige Geist schon auf allen Ebenen „übernehmen“? 1 „Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, dass sie eins seien, wie wir eins sind – ich in ihnen und du in mir – dass sie in eins vollendet seien …“
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