Laodiceas Verhängnis - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
118 Welchem Beispiel in Wandel und Leben also sollten die „älteren Söhne“ folgen? Wie sollten sie sich im praktischen Alltag verhalten, wie handeln und entscheiden? Wenn sie es genau wissen möchten, müssen sie nur auf ihre „unmündigen verlorenen Brüder“ blicken, aber dabei an das Wort Jesu denken: „Alles nun, was sie euch sagen, tut und haltet, aber handelt nicht nach ihren Werken“ (Mt. 23,3). Ver- stehen wir, was damit gemeint ist? Es gibt heute viele ver- achtete geistliche Bewegungen, nicht selten aus den charis- matischen Kreisen. In diesen Bewegungen läuft gewiss man- ches falsch. Es herrschen oft starke Akzentverschiebungen, es wird da und dort in geradezu kindischer und unnüchterner Weise gegen Teufel und Dämonen, gegen Krankheit und Kleinmut angerannt. Wenn aber auch viele solche und noch andere Fehler passieren, so muss man doch zugestehen, dass diese Brüder wenigstens von der Defensive in die Offensive übergegangen sind und darüber hinaus viele wirkliche Hoch- ziele der christlichen Gemeinde von neuem ins Blickfeld gebracht haben. Lange Zeit verschollene Berufungen sind auf diese Weise wieder von neuem ans Licht gekommen. Wenn darum die „gereiften Söhne“ wissen möchten, wie sich denn ein „mündiger Sohn“ verhält, dann müssen sie es nur von den unmündigen und „verlorenen Söhnen“ abschauen (ausgenommen ihre Werke). Kinder streben doch stets frei- mütig auf ihre Ziele zu und greifen unbekümmert nach dem Gut des Vaters. In diesem Sinne können die „älteren Brüder“ gewiss vieles von ihren jüngeren lernen. Wollen dagegen die „jüngeren Söhne“ sich wieder zurecht- finden und wissen, wie sich denn ein „unmündiger Sohn“ ver- hält, wandelt und lebt, dann müssen sie nur auf die „mündigen und zu Hause gebliebenen Söhne“ blicken. Aber auch hier
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