Laodiceas Verhängnis - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

120 bachten darum die „nüchternen Söhne“ das Treiben ihrer „jüngeren Brüder“ und sagen infolgedessen jedem offensiven Glauben ab. Dabei erkennen sie nicht, dass zuvor gerade ihr Beispiel der Festgefahrenheit die Versuchung ihres „jünge- ren Bruders“ mit ausgelöst hatte. Dieser wollte nämlich um keinen Preis auch so werden wie sein „älterer Bruder“. Ge- nauso schlimm aber ergeht es denjenigen Söhnen, die einst selber in irgendeiner Weise mit dem Erbe des himmlischen Vaters durchgebrannt und dabei zuschanden geworden sind. „Alles, nur nie wieder solch einem Unfug unterliegen wie damals!“, sagen sie. „Hände weg, nur nie wieder etwas mit diesem Glaubensfanatismus zu tun haben!“, usw. Hast du diesbezüglich auch schon das Kind samt dem Bade ausge- schüttet? Es wäre besser, wir würden damit aufhören und einsehen, dass es nicht an der Glaubenslehre, sondern an unseren unmündigen und vor allem eigenwilligen Werken gelegen hat. Kurz: Wenn es uns auf diese Weise widerfah- ren ist, dann sollen wir uns genau wieder zu dem Glauben hinwenden, den uns der Feind stinkend gemacht hat, aber diesmal unserem Glaubensstand gemäss. Gott sucht beide Söhne! Nur einen Weg aber kann es geben, wenn die Tragik unserer Verlorenheit ein Ende haben soll: 1. Wir müssen aus unseren Fehlern für uns lernen. 2. Wir müssen aus den Fehlern von anderen für uns lernen und dürfen nicht immer gleich das Kind samt dem Bade ausschütten! 3. Wir müssen wieder voneinander lernen! Wenn wir darum zu den eher „genauen und steifen“ Brüdern gehören, dann lasst uns einiges von unseren „freien und un-

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