Laodiceas Verhängnis - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

124 tig zwischen der Heils- und Reichgottesfrage unterscheiden. Gott schenke uns Gnade, die von Ihm geschenkten Dinge erkennen und unterscheiden zu lernen. Das Reich Gottes existiert zunächst einmal völlig autonom und ist nicht in der geringsten Weise gebunden an irgend- welche kirchliche Strukturen: Es besteht nicht aus Lehrsätzen und ist nicht abhängig von Meinungen, Ansichten, Bemühun- gen oder Personen. Das Reich Gottes wird eben nicht durch den Menschen gebaut und bestimmt, sondern der Mensch durch das Reich Gottes. Das Reich Gottes ist seit je eine „fix und fertig“ existierende Wirklichkeit. Diese kann darum nur Schritt um Schritt geoffenbart, niemals aber in irgendeiner Weise durch den Menschen ergänzt, gebaut oder beeinflusst werden. Für den Durchschnittschristen bilden aber tragi- scherweise die Begriffe „Reich Gottes“, „Heilsgewissheit“ und „Glauben an Jesus Christus“ einen unzertrennbaren wie auch undefinierbaren einzigen Knäuel. Dem ist aber durchaus nicht so. Als Jesus auf diese Erde kam, verkündigte Er zunächst einmal nichts anderes als „das Evangelium vom Reich Gottes“ (Mk. 1,15 1 ; Lk. 9,2 2 ; Apg. 1,3 3 usw. ) . Redete Er damals zu „Verlorenen“ oder zu „Erretteten“? Natürlich redete Er zu „Erretteten“ und nicht zu „Verlorenen“, denn Er war ja einzig 1 „… und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe gekommen. Tut Busse und glaubt an das Evangelium.“ 2 „Und er sandte sie, das Reich Gottes zu predigen und die Kranken gesund zu machen.“ 3 „Diesen hat er sich auch nach seinem Leiden in vielen sicheren Kennzeichen lebendig dargestellt, indem er sich vierzig Tage hindurch von ihnen sehen liess und über die Dinge redete, die das Reich Gottes betreffen.“

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