Laodiceas Verhängnis - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

126 bekannt machte (Mt. 16,20) 1 . Dabei wäre doch genau das unsere Botschaft gewesen! Ihm aber schien es zunächst ein- mal viel gewichtiger zu sein, Tag und Nacht allein von der Wirklichkeit, von der Gegenwart und den Gesetzmässigkeiten des bereits angebrochenen Reiches Gottes zu reden. Nicht aber vom zukünftigen „Himmel droben“ reden Seine vielen „Reichgottes- bzw. Himmelreichsgleichnisse“, sondern von dem damals bereits „unsichtbar“ auf Erden hereingebroche- nen Reich. Dieses beschrieb Er unermüdlich als ein einerseits bereits gegenwärtiges (Lk. 17,20-21) 2 und stets wachstümli- ches (Mk. 4,30-32) 3 , andererseits gleichzeitig auch als ein noch künftig kommendes Reich (Mt. 6,10) 4 . Geschwister, das für uns klassische Evangelium vom ewigen Heil kam erst mit Jesu Tod am Kreuz ins Rampenlicht und darf deshalb keinesfalls einfach leichtfertig mit dem Evan- gelium des Reiches Gottes gleichgesetzt oder verwechselt werden! Ich will diese beiden voneinander unabhängigen Wirklichkeiten um der besseren Verständlichkeit willen einmal einander gegenüberstellen, obgleich man das eigent- lich nicht tun sollte: Allein die Tatsache, dass ich „bekehrt und wiedergeboren“ bin, garantiert mir noch lange nicht, 1 „Dann gebot er den Jüngern, dass sie niemand sagten, dass er der Christus sei.“ 2 „Und als er von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes?, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachten könnte; auch wird man nicht sagen: Siehe hier! Oder: Siehe dort! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.“ 3 „Und er sprach: Wie sollen wir das Reich Gottes vergleichen? Oder in welchem Gleichnis sollen wir es darstellen? Wie ein Senfkorn, das, wenn es auf die Erde gesät wird, kleiner ist als alle Arten von Samen, die auf der Erde sind; und wenn es gesät ist, geht es auf und wird grösser als alle Kräuter, und es treibt grosse Zweige, so dass unter seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können.“ 4 „Dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie im Himmel so auch auf Erden!“

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