Laodiceas Verhängnis - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
132 es heisst: „Wer da hat, dem wird gegeben“ (Lk. 8,18). Manch einer mag nun erschrocken mit Thomas fragen: „Wie können wir den Weg wissen?” Jesus antwortet auch ihm: „Ich bin der Weg“ (Joh. 14,6). Noch immer aber denken viele, es wäre ein und dasselbe, ob man die enge Pforte oder den Weg gefunden habe. Man meint noch immer, es seien nur wenige, die die enge Pforte finden würden. Die Schrift aber spricht nicht von der Pforte, sondern von dem Weg und dass ihn nur wenige finden würden. Lies es selber aufmerksam nach in Mt. 7,13-14 1 . Weil man aber aus der Pforte und dem Weg ein Einziges gemacht hat, versäumen die meisten, auch in das Reich einzugehen. Weil sich die christliche Lehre im- mer wieder nur um die Heilsfrage gedreht hat, ist das Reich Gottes nicht erkannt worden. So wie uns Jesus „Tür“ sein will, so will Er uns aber auch „Weg“ sein. In demselben Glauben, wie wir durch die enge Pforte eingegangen sind, müssen wir auch Schritt um Schritt auf dem Weg ins Reich eingehen. Dies geht aber nur durch unsere fortlaufende Unterwerfung nach Geist, Seele und Leib. Vollständige Auslieferung unse- rer Glieder durch den Glauben, heisst die Formel. Wenn es nicht Jesus ist, der uns zu Seinem Zeitpunkt und auf Seine Weise von einem Bereich zum nächsten führt, dann können wir uns nur in frommer Eigendynamik am Reich Gottes vorbeientwickeln – trotz und samt all unserer gutgemeinten christlichen Aktivitäten! 1 „Geht hinein durch die enge Pforte! Denn weit ist die Pforte und breit der Weg, der zum Verderben führt, und viele sind, die auf ihm hineingehen. Denn eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind, die ihn finden.“
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