Laodiceas Verhängnis - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
Der Einbruch des Reiches Gottes 137 Sachverhalt des Reiches offenbar. Genauso und nicht anders sah es in Wahrheit in Bezug auf das Reich Gottes aus. Tau- sende und Zehntausende hielten sich zu Jesus, als Er noch hoch im Kurs war. Des Reiches Gottes aber waren bis zu je- nem Zeitpunkt erst eine Handvoll Menschen würdig. Geliebte, lange genug haben wir Christen uns über Ansichten, Praktiken und Theologien gestritten. Lange genug haben wir uns unter tausend Vorwänden den Abschied gegeben, einan- der etwas vorgespielt und unser spalterisches Verhalten mit frommen Worten gerechtfertigt. Die Stunde ist angebrochen, in der alle wahren Motive zum Vorschein kommen müssen. Ein jeder, der sich nicht demütig vom Licht strafen lässt, muss zunehmend seinen eingeschlagenen Weg bis zum letzten Meter fortschreiten, seinen Kelch bis zum letzten Tropfen ausschlürfen und auf seinem Irrtum bis zum letzten Atemzug in Wort und Tat bestehen. Wir Christen denken unbewusst noch bis zum heutigen Tag, dass Jesus gekommen sei, um den Frieden auf Erden zu bringen. Deshalb erwarten wir noch immer von jeder echten Geistesbewegung, dass „Einheit und Friede“ ihr Wahrzeichen sein müsse. Das genaue Gegenteil aber ist der Fall! Friede und organische Einswerdung herrschen nur und einzig innerhalb der Grenzen des wahren Reiches Gottes! Wo immer aber die Grenzen dieses Reiches auch durchgehen, muss es zu offenen Entzweiungen und Aufruhren kommen, denn Jesus sagte: „Meint nicht, dass ich gekommen sei, Frieden auf Erden zu bringen; ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern Entzweiung (das Schwert) “ (Mt. 10,34; Lk. 12,51). Wer darum meint, er halte Schritt mit dem Reich Gottes, und dabei keine beständigen Konfrontationen erfährt, der irrt.
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