Laodiceas Verhängnis - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
20 in ihrer Kraft. „Was hast du nur beständig?“, fragt Laodicea. „Von was redest du dauernd? Wir verstehen kein Wort … geh weg, du belästigst uns nur … wir haben alles und finden nicht, dass wir über all dies hinaus noch etwas bräuchten.“ Laodicea ist von seinem tiefsten Herzen her überzeugt, schon richtig zu stehen, und im Gegenteil sogar noch mehr zu haben, als Gott eigentlich von ihm fordert (V. 17) . Und doch bezeugt Gott über Laodicea, dass es kurz vor seinem Untergang steht! Wenn es nicht eifrig ist und Busse tut, wird es in Kürze aus- gespuckt werden! (V. 19.16) . Wie aber überführt man einen Blinden, der davon überzeugt ist, besser als alle Übrigen zu sehen? Wie verkauft man einem satten Menschen Brot? Geht hin und redet mit Laodicea, tragt alle Weisheit und die aus- erwähltesten Argumente zusammen – ihr werdet sehen, wie weit ihr es bringt. Und so steht es um dieses gesamte Zeitalter, Geschwister. Glaubt es oder missachtet es. Wir rechtfertigen uns mit allen unseren „heissen Aktivitäten und frommen Anlässen“, aber wir sind des wahren Lebens aus Gott so restlos beraubt und des wahren Lichts so verlustig gegangen wie Laodicea. Man muss nicht erst ein offensichtlich passiver und desinteres- sierter Christ sein, um dem Urteil über Laodicea zu verfallen. Seien wir nun superaktiv oder schleichend passiv, Tatsache ist, dass wir allesamt blind, elend, bemitleidenswert, arm und bloss sind. Nicht EINER von Tausend wiedergeborenen Christen ist wirklich sehend – nicht einmal „… so wie man wandelnde Bäume sieht“ (Mk. 8,24).
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