Laodiceas Verhängnis - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
22 Nein, ich bezeuge lediglich die Wahrheit. Masse ich mir hier an, die ganze Welt sei blind und nur ich würde sehen? Nein, denn ich sage dasselbe auch von mir. Ich habe bei all dem Gesagten nicht behauptet, ich allein würde sehen und alle Übrigen wären blind. Ich bin lediglich vom Geiste Gottes davon überführt worden, dass ich noch immer blind bin, obwohl ich seit fast zwei Jahrzehnten meinte, sehend zu sein. Unser Problem ist, dass wir „schmecken“ mit „sehen“ verwechselt haben! Wir haben von den geistlichen Wirklich- keiten doch erst geschmeckt und vielleicht einige Dinge gehört. Von SEHEN kann aber noch keine Rede sein. Und wenn irgendein „Sehender“ unter uns ist, der diese Dinge liest, dann wird sein Herz frohlocken und dem bisher Gesag- ten freudig zustimmen. Selbst wenn einer das Gesagte anfangs erst „gleich wandelnden Bäumen“ wahrnehmen kann, wird er Zeugnis über die Richtigkeit der hier bezeugten Wahrheiten ablegen. Geliebte, man muss doch nicht zuerst sehend sein, um fest- stellen zu können, dass man blind ist! Es genügt, wenn man ständig an Gegenstände stösst, die man eben nicht sieht. Lest deshalb nicht Überheblichkeit, Arroganz oder gar Lieblosig- keit in diese Zeilen hinein. Ihr könnt im Gegenteil die Liebe zu euch daran ablesen, dass ich mich nicht schone, solch scheinbar anmassende Dinge zu schreiben. Ihr wisst, mit welchen Augen und Sinnen gewisse Menschen diese Zeilen lesen und beurteilen werden. Wir erleiden unablässig Ver- achtung und Verleumdung, seit wir solche Wahrheiten bezeu- gen. Wie ich es aber am Anfang gesagt habe, handelt es sich hier nicht um eine traditionelle Predigt, sondern viel- mehr um einen Zeugendienst. Nur Blinde werden diesen
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