Laodiceas Verhängnis - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

Der eigenwillige Gottesdienst 41 Hätte sich ein Israelit gesagt: „Gott sieht ja das Herz an“, und dann von Herzen ein fettes Schwein auf Gottes Altar gebracht, hätte ihn Gott auf der Stelle umgebracht. Nach dem Zeugnis von 3. Mo. 17,3-4 wurde nämlich den Israeliten selbst ein gesetzmässiges Opfern, das aber abseits der Stifts- hütte abgehaltenen wurde, bereits als Blutschuld angerechnet: „Jedermann aus dem Hause Israel, der einen Stier oder ein Schaf oder eine Ziege im Lager schlachtet oder der ausserhalb des Lagers schlachtet und es nicht an den Eingang des Zeltes der Begegnung gebracht hat, um es dem Herrn als Opfergabe darzubringen vor der Wohnung des Herrn, diesem Mann soll es als Blut (schuld) angerech- net werden: Blut hat er vergossen; und dieser Mann soll aus der Mitte seines Volkes ausgerottet werden!“ Was für den Schatten gegolten hat, das gilt erst recht für den wahren Gottesdienst. So unglaublich und hart es klingen mag, aber das eigenwillige Opfern wurde dem Volk Gottes als ein „Schlachten für die Bocksdämonen“ angerechnet, – selbst wenn die Opfer rein und tadellos waren und „von Herzen als dem Herrn“ gedacht waren. „Gehorsam ist eben mehr als Opfer und Aufmerken mehr als das Fett von Widdern“ (1. Sam. 15,22). Gott ist heilig, gerecht und alleinbestimmend. Auch das aufrichtigste und bestgemeinte Widerstreben gegen Seine Verordnungen muss darum der Abgötterei und dem Götzendienst gleich geachtet werden (V. 23) 1 . So gibt es eigenwilligen und gottwohlgefälligen Gottesdienst. Durch alle 1 „Denn Widerspenstigkeit ist eine Sünde wie Wahrsagerei, und Widerstreben ist wie Abgötterei und Götzendienst. Weil du das Wort des Herrn verworfen hast, so hat er dich auch verworfen, dass du nicht mehr König sein sollst.“

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