Laodiceas Verhängnis - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

50 noch längst kein Recht, es an mich zu binden und die Mitge- schwister unter mein Kommando zu zwingen. Wo immer wahrer Gottesdienst verrichtet wird, da gibt es eine gemein- same Führung, ein gemeinsames Zeugnis des Heiligen Geis- tes: „… und die anderen lasst urteilen“ (1. Kor. 14,29). Da wird nicht einfach kommandiert und unter Berufung auf ein „Amt“ oder auf eine „göttliche Offenbarung“ geherrscht. Vor Gott und im Neuen Testament gibt es nur das gemeinsame Stehen unter dem einen Haupt (Eph. 4,4) 1 . Hat ein geistlicher Führer einen Impuls oder eine klare Anweisung, so wird sie in jedem Falle von den gesetzten Mitverantwortlichen bestä- tigt werden. Das Zeugnis des Heiligen Geistes wickelt sich dabei nicht in erster Linie über den Verstand ab. Es ist der tiefe Friede Christi, der alle Vernunft übersteigt und Zeugnis über rechte und schlechte Führung ablegt. Wo immer wir zu Passiven gemacht werden, lassen wir uns um unseren Kampf- preis bringen. 6. Eigenwillige Grenzen Auch da ist räuberischer Gottesdienst, wo man sich nur für Seinesgleichen interessiert. Alle Grenzen und Formen der Denominationen beschneiden uns in Hinblick auf den ge- samten Leib des Christus. Wir haben uns um genau so viel beschnitten, wie wir nicht über die eigenen Mauern und Zäune hinaus arbeiten und für andersartige Christen verbindliches 1 „ Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen worden seid in einer Hoffnung eurer Berufung!”

RkJQdWJsaXNoZXIy MTY5NDM=