Laodiceas Verhängnis - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
56 2. Die fromme Apartheid „Ich meine aber dies, dass JEDER von euch sagt: Ich bin des Paulus (Apartheid!) , ich aber des Apollos (Apart- heid!) , ich aber des Kephas (Apartheid!) , ich aber bin Christi (Apartheid!) . IST DER CHRISTUS ZERTEILT?“ (1. Kor. 1,12-13). Gott hasst schon jede menschliche Apartheid – wie viel mehr dann die fromme! Aber hier geht es ungehindert weiter. Was wir erleben, spottet jeder Beschreibung: Kurzhaarige gegen Langhaarige und noch öfters Langhaarige gegen Kurzhaarige. Solche mit „Ribbeli“ 1 gegen solche ohne „Ribbeli“; mit Kopftuch gegen ohne Kopftuch; Superlative gegen Relative; Zungenredner gegen Verstandesredner und umgekehrt; Mis- sionarische gegen Introvertierte; Tanzende gegen Sitzende; Getaufte gegen Besprengte; Hosen gegen Röcke; lange Röcke gegen kurze Röcke; Geisterfüllte gegen Nicht-Geisterfüllte – Hunderte von frommen Spaltungen, letztlich aber alles from- me und überfromme Apartheid! Ganz zu schweigen von den daraus resultierenden frommen Komplotten: „Bund der …“, „Bund des …“, „Vereinigung der …“, „Gemeinde der …“. IST CHRISTUS ZERTEILT? Und doch steht auf der anderen Seite: „Denn es müssen auch Parteiungen (Komplotte) unter euch sein, damit die Bewährten unter euch offenbar werden“ (1. Kor. 11,19). Es gibt also auch eine „gottgewollte Apartheid“. Diese kommt unter anderem dort zum Ausdruck, wo Jesus davon redet, 1 Ribbeli: Locken
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