Laodiceas Verhängnis - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
Ein prophetisches Wort an die christlichen Versammlungen 63 suchte ich mir dadurch Luft zu verschaffen, indem ich mir das Geschaute in Form einer Rundbriefpredigt vom Herzen schreiben wollte. Am Ende des Tages sass ich geradezu konsterniert an meinem Schreibpult. Es war mir, als hätte ich den ganzen Tag über versucht, einen Berg in ein Taschen- tuch einzuwickeln. Nach einer Team-Aussprache wurde ich vom örtlichen Dienst freigestellt, um diese geistlichen Wirk- lichkeiten in Form einer Broschüre niederzuschreiben . Das Geschaute kam indessen wie Wellen über mich. Bevor ich fähig war, auch nur die erste Zeile niederzuschreiben, ging ich wie eine in die Wehen gekommene Frau stunden- lang auf und ab. So sehr verdichtete sich die Last, dass ich mich auf offener Strasse vor Entsetzen krümmte und auch heftiges Weinen nicht mehr zurückhalten konnte. Als ich endlich schreibfähig war, schrieb ich durch bis tief in die Nacht hinein. Nach zwei Tagen war ich wieder so weit wie am Anfang in meinem Büro. Ich merkte, dass auch eine Broschüre diesen Inhalt nicht fassen konnte. So sah ich mich genötigt, in Buchform über- zugehen. Obwohl ich alles nur wie durch einen Schleier hindurch sah, war der Fülle kein Ende. Unter anhaltendem Ringen im Gebet wurde es mir möglich, blockweise nieder- zuschreiben, was mich so verzehrte. Ich fühlte mich nun wie einer, der den Auftrag hatte, einen hohen Berg abzuschaufeln. So setzte ich während drei Tagen in immer neuen Anläufen und wiederkehrenden „geistlichen Wehen“ meine Arbeit fort. Am Ende der drei Tage lag ein ganzes Buch in Manuskript- form vor mir. Aber mein Herz hatte ich mir nicht frei schrei- ben können. Ich war mir bewusst, dass ich nur die Spitze des
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