Laodiceas Verhängnis - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
Die grosse Verführung 7 Die Christenheit steht inmitten der Stunde der Versuchung. Sie wird überflutet von einer Unmenge an Erkenntnissen und warnender Literatur. Ist Aufklärung denn nicht auch etwas Wichtiges? Müssen wir die armen Christenseelen denn nicht auf all die Gefahren und einbrechenden Strömungen hinweisen? Gewiss wird eine Aufklärung da und dort von Nutzen sein. Das Problem bei der Verführung liegt aber nicht bei der mangelnden Erkenntnis, sondern vielmehr bei der mangelnden Unterscheidung. Es geht dem Herrn Jesus vielmehr um unsere grundsätzliche Sensibilisierung für Ihn. „Bist Du es, HERR?“ , ist dabei die wichtigste Frage, die wir uns immer stellen müssen. Wir sollen alles „Neue“ an Seinem „Geruch“ erkennen, und wo Christus nicht unvermischt drin ist, es bereits meiden lernen, bevor wir es begreifen, einordnen oder begründen können. Dieser „geistliche Geruchssinn“ aber kann durch Lehre und Gegenlehre höchstens abgestumpft werden, und genau dies ist des Feindes Ziel. Er möchte uns die Unterscheidung von „Gut und Böse“ allein mittels Wissen und Aufklärung vermitteln. Wahre Unterscheidung aber wird durch den vertrauten Umgang mit und in Liebe zu Christus allein geboren (Baum des Lebens). Wer den Geruch seines Geliebten und die Stimme seines Hirten kennt, wird auch ohne „entsprechende Warnschrift“ das Falsche und Ver- mischte erkennen und meiden (Hl. 1,3 1 ; Joh. 10,27-30 2 ) . Auf dem Weg der Aufklärung ist die Christenheit träge und 1 „An Duft gar köstlich sind deine Salben; ausgegossenes Salböl ist dein Name.“ 2 „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist grösser als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben. Ich und der Vater sind eins.“
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