Laodiceas Verhängnis - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
Der verlorene Schlüssel 71 Der Schlüssel der Erkenntnis Wir brauchen nicht nur grossen Glauben, auch nicht in erster Linie mehr Autorität, bessere Lehre oder Erkenntnis. Wir alle wissen bereits mehr als genug. Was wir brauchen, ist vor allem die Unmittelbarkeit der geistlichen Wirklichkeit! An ihr haben wir allergrössten Mangel. Wir haben es bei allem Studium und Wissen den Gesetzesgelehrten gleich- gemacht, denn wir versäumten es, „SELBER HINEINZU- GEHEN“ (Lk. 11,52) . Wir haben uns selber übersprungen und sind sogleich mit unserer Erkenntnis an unseren Nächsten gelangt. Das Evangelium ist jedoch nicht bloss eine Sache einer kurzfristigen und vereinzelten Erfahrung. Wir aber haben uns mit unserer ersten Berührung mit Christus auch gleich auf den Lehrstuhl gesetzt und versäumten infolgedes- sen den regelmässigen und tiefgreifenden Fortgang der Belehrung an uns selbst. Wenn wir auch gleich unsere meiste Zeit mit evangelistischen Aktivitäten verbrächten oder meinten, wir müssten uns fortan wie Bücherwürmer durch den christlichen Büchermarkt fressen, so versäumen wir doch gerade durch dieses Verhalten das schrittweise Eingehen in die Wirklichkeit des Erkannten. Und auf diesem und vielen ähnlichen Wegen mehr haben wir den Schlüssel der Erkennt- nis verloren! Wir sind SELBST nicht hineingegangen! Wer aber selbst nicht hineingegangen und so der geistlichen Wirklichkeit teilhaftig geworden ist, der gerät immer auch in eine Abwehrstellung gegenüber jenen, die hineingegangen sind oder hineingehen wollen (Lk. 11,52) .
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MTY5NDM=