Laodiceas Verhängnis - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
80 Wenn der Geist und die Gnade des Herrn nicht jedes Einzelne von uns in diese tiefe Selbsterkenntnis und Betroffenheit – gepaart mit fürsorglicher Liebe – hineinführen kann, dann werden wir sehr grossen Schaden leiden – wir Prediger ganz besonders! Betet für uns und beten wir alle füreinander, dass der Herr dieses Werk an uns vollbringen kann. Wir haben es auch erst geschmeckt und kommen aus eigener Kraft keinen Schritt voran. Nur dürfen wir nicht abermals einem blossen Gebetskreislauf verfallen. Lasst uns mit jeder dunklen Stelle in unserem Herzen ans Licht treten, wenn der Herr sie uns aufzeigt, es seien Tat- oder Gesinnungssünden. Es ist dem Feind leider allzu oft gelungen, uns an uns selber vorbeizuführen, damit wir anstatt an uns selber sogleich an unserem Nächsten oder am Herrn herumarbeiten. Der Teufel liebt das Indirekte, das stets an uns vorbeiarbeitet, und er ist ein Spezialist im Präsentieren attraktiver Nebensächlichkeiten. In diesem Sinne nutzt er zum einen unsere Schwächen für seine Zwecke aus, und zum anderen bietet er den aufrichtig Suchenden von allen Seiten her falsche Schlüssel an. Eine grosse Schwäche Eine unserer gefährlichsten Schwächen ist die, dass wir Ver- irrungen leicht an unseren Mitmenschen feststellen, dagegen sehr schwer an uns selbst. Auf dieser Ebene kann ein Mensch sein ganzes Leben lang ein „Erzieher und Lehrer“ der anderen sein und selber dennoch das Ziel verfehlen. Dies trifft sowohl auf Sünden zu wie auch auf das gesamte lehrmässige Gebiet. Deshalb heisst es in Mt. 7,5 : „… Heuchler, ziehe ZUERST
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