Laodiceas Verhängnis - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
82 Wie zur Zeit Ahabs und Joschafats stossen diese „Zedekias“ (falsche Propheten) mit ihren eisernen Hörnern vor. In immer neuen Anläufen behaupten sich die „Vierhundert“ und meinen stets von neuem, den „verlorenen Schlüssel“ gefunden zu ha- ben (1. Kö. 22) . Aber alle führen sie an der Grundlage der tiefen Herzenseinsicht, der Beugung, Reue und Busse vorbei. Sie überspringen somit den Urheber und die Wurzel des Übels selbst, um abermals einen neuen Flicken auf das alte Kleid zu heften. Solange nicht allem anderen voran eine echte Busse die Grundlage unseres Glaubenswandels bildet, ver- sagen auch sämtliche nachfolgenden Schlüssel. Ich sage damit nicht, der Schlüssel der Busse sei der einzige und „allein seligmachende“! Solche irrigen Auffassungen gibt es natürlich auch. Um ins Zentrum der Gegenwart Gottes zu gelangen, benötigen wir wahrlich einen ganzen „Schlüsselbund!“ Jeder Einzelne dieser Schlüssel wird zu seiner Zeit und an seinem Platz gewiss der unentbehrlichste sein. Doch solange wir noch nicht einmal durchs Hauptportal der Busse eingegangen sind, um jede weitere Tür von dieser Grundlage aus zu er- schliessen, nützen uns auch sämtliche nachfolgenden Schlüs- sel nichts: Sei es nun der „Schlüssel des Glaubens“ oder der „Schlüssel der reinen Lehre“, sei es der „Schlüssel der wie- derentdeckten Autorität“ oder derjenige der „abermaligen Geisteserfahrung“ etc. – Ohne den Eingangsschlüssel führen alle nachfolgenden am Herzen des Menschen und somit am Menschen selbst vorbei. Für die allermeisten steht Umkehr, Einsicht, Reue und herz- zerreissende Busse auf dem Plan und noch kein selbst- und siegesbewusstes Kampfgeschrei! Überschäumend wird die falsche Schlüsselausgabe dort, wo wir Christen es schaffen,
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