Die Erlösung des Leibes - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
22 Lebens unvollkommen und der Sünde versklavt bleiben.“ Was im ersten Jahrhundert noch allerbegehrteste Heilser- wartung war, ist in unserer Zeit bis zum theologischen Schreckgespenst verkommen. Wie kam es dazu? Von der Heilserwartung zum theologischen Schreckgespenst Während der unmittelbaren Gegenwart Jesu und auch noch in der ersten Zeit nach der Ausgiessung des Heiligen Geistes war es geradezu unmöglich, an etwas anderes als an die Of- fenbarungen Gottes im Fleisch, und zwar im menschlichen Fleisch, zu glauben. Denn tagaus tagein sahen die Jünger ja gar nichts anderes als diese Manifestationen Gottes im Fleisch: Da fuhren die Teufel schreiend aus den Leibern der Besessenen aus; da sprangen kranke und verkrüppelte Men- schen mit einem Mal gesund umher; Taube hörten; Stumme redeten; Blinde konnten wieder sehen. Da kamen die Toten aus ihren Gräbern hervor, und die Leiber der Apostel strahl- ten eine derartige Kraft Gottes aus, dass man selbst ihre Kleidungsstücke, Schweisstücher und Gürtel ergriff, um damit die Leiber der Kranken wiederherzustellen. Jede einzelne Kraftwirkung Gottes vollzog sich buchstäblich am Fleisch oder sogar an der unsichtbaren Materie. Brote und Fische vermehrten sich; Schiffe und Menschen wurden in einem Moment von einem Ort zum anderen versetzt. Als Jesus eines Tages mitten auf dem Wasser daherkam, wurde Petrus so sehr von der Kraft Gottes getroffen, dass er es so- gar wagte, aus dem Schiff zu klettern, um ebenfalls auf dem Wasser umherzugehen.
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