Die Erlösung des Leibes - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
Die organische Dimension des Passahs 269 Schlachtung und Verzehr auf heilsgeschichtlicher Ebene „Dann soll es die ganze Versammlung der Gemeinde Israel zwischen den zwei Abenden schlachten … Das Fleisch aber sollen sie noch in derselben Nacht essen … Und ihr dürft nichts davon bis zum Morgen übrig lassen! Was aber davon bis zum Morgen übrig bleibt, sollt ihr mit Feuer verbrennen“ (2. Mo. 12,6.8.10). Jesus wurde zwischen den zwei Abenden geschlachtet. Dies bedeutet, zwischen Sonnenuntergang und völliger Nacht. Da Christus selber die personifizierte Wirklichkeit der Sonne ist, ist heilsgeschichtlich erst mit Seinem Tod am Kreuz die Sonne untergegangen. Das Fleisch des Passahs aber musste vollständig in der darauf folgenden Nacht verzehrt werden. Jesus sagt: „Es kommt die Nacht, da niemand wirken kann“ (Joh. 9,4). Unmittelbar nach Seinem Tod, also nach dem Untergang der Sonne, war somit noch keine völlige Nacht und daher noch eine mächtige Zeit des Wirkens. All die grossen Erweckungen nach Pfingsten geschahen „zwi- schen den zwei Abenden“. Dass das Passahlamm während dieser Nacht vollständig verzehrt werden musste, ist ein Hinweis darauf, dass die Gestaltgewinnung in Christus für die Gemeinde ein langer geistlicher Prozess ist. Heilsge- schichtlich finden wir uns dann irgendwann im schwarzen Mittelalter wieder, wo tatsächlich die Zeit gekommen war, da niemand wirken konnte. Nur ganz im Verborgenen und unter sich überlebte der echte Kern der Gemeinde. Hier siehst du wieder die Vaterhäuser. Verfolgt, aber nicht verlassen, nahmen sie im Verborgenen weiterhin das Lamm in sich auf. Die Gemeinde gewann trotz äusserer Nacht an innerer
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