Die Erlösung des Leibes - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

274 Am Feuer gebraten, nicht gekocht „Das Fleisch aber sollen sie noch in derselben Nacht essen, am Feuer gebraten … Ihr dürft nichts davon roh oder etwa im Wasser gekocht essen, sondern am Feuer gebraten sollt ihr es essen“ (2. Mo. 12,8-9). Die gemeinschaftliche Vereinigung und Gestaltgewinnung in dem Passah (Christus) kann nur in der Kraft des Feuers vollendet werden. In unserem Text ist von Feuer und von Wasser die Rede. Ich erlaube mir einmal folgende Ausle- gung zu diesen Bildern: Wir Christen sprechen ja gerne vom Wasserbad des Wortes. Die Predigt des Wortes allein scheint vielen schon zu genügen, um vollendet zu werden. Was die gemeinschaftliche Gestaltgewinnung in Christus anbelangt, müssen wir uns aber darüber im Klaren sein, dass auch die wallendste Predigt diese nicht hervorbringen kann. Zur gemeinschaftlichen Vollendung braucht es das Feuer des Heiligen Geistes – ich sagte des „Heiligen“! Geistes. Diese gemeinschaftliche Gestaltgewinnung in Christus kann nur mittels echter Feuer-, Schmelz- und Läuterungsprozesse erlangt werden. In Walzenhausen reden wir immer wieder von unseren „Feuerzeiten“, wenn wir an unsere entschei- dendsten gemeinschaftlichen Wachstumsschübe denken: „Da lagen wir wieder jammernd und schreiend am Boden, wenn diese hehre Feuersglut des Geistes auf uns kam und alle Sünden schonungslos aus uns ausbrannte.“ Der Heilige Geist ist nicht allein ein motivierendes und herrlich anste- ckendes Feuer, wie wir das oft gern hätten, Er ist wirklich auch ein todbringender Geist, wenn wir mit Seiner Feuers- brunst kollidieren. Noch immer gibt es Christen, die sogar der Ansicht sind, man könne Christus auch ohne irgendwel-

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