Herr der Wandlungen - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

82 ses als himmlischen Frieden und kam zu dem Urteil, dass dies einzig böswillige Menschen gewesen sein mussten, die uns diesen Vorwurf in verleumderi- scher Weise untergeschoben hatten. So wurden wir mit allerbestem Zeugnis entlassen, und die Kosten dieser Gerichtsuntersuchung bezahlte der Staat. Bei einer zweiten gleichen Verleumdungsaktion im Juni 2001 forschte die Kriminalpolizei über eine längere Zeit hinweg in Nachbarschaft und Schule nach dem wahren Sachverhalt. Eines Mor- gens klopfte es an meiner Bürotür, und wir wurden alle auf der Stelle verhaftet. Sechs Personen der Kriminalpolizei, der Kantons- und Dorfpolizei und der Untersuchungsrichter riegelten alle möglichen Fluchtwege ab und trennten uns als Familie sogleich voneinander. In einem verschlossenen Auto wurde ich abgeführt und musste in stundenlangen Verhören zu den Vorwürfen Stellung nehmen, die mir bös- willige Menschen mutwillig machten. Die Kinder wurden indessen von hochrangigen Gerichtsmedi- zinern aufs Peinlichste untersucht. Das Ende dieser Untersuchung brachte jedoch auch die Kriminal- polizei insgesamt zu der Überzeugung, dass alles bloss ein Sturm im Wasserglas war. „Wenn alle Familien so wären wie die eurige“, meinten sie, „so hätten wir keine Arbeit mehr.“ Dennoch hatte man mir wie einem Schwerverbrecher sämtliche Finger- abdrücke genommen, eine Speichel-DNS-Analyse gemacht, sowie mich wie einen Verbrecher mit Nummernschild fotografiert. Jene böswilligen Ver- drehungen unserer Erziehungsweise können wir bis heute aus menschlicher Sicht niemals wieder aus der Welt schaffen. Überall in der Schweiz und

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