Herr der Wandlungen - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

86 1994, brach mir in einer einzigen Stunde das ganze Leben zusammen. Mein vegetatives Nervensystem verselbständigte sich infolge dieses Zusammen- bruchs und brachte mir unaussprechliche Nöte ein: Frieren, Schwitzen, Druck in Hirn und Brust. Jeg- liches Lebensgefühl entwich mir vollständig, und eine ganz akute Schlaflosigkeit stellte sich ein. Nach drei Monaten schwerer Schlaflosigkeit musste man mitten in der Nacht einen Notarzt rufen. Dieser versorgte mich mit Medikamenten, die mir aber keinerlei Hilfe brachten. Sobald ich auch nur we- nige Sätze redete oder auch nur wenige Sätze zu lesen versuchte, ging in meinem Körper ein Orkan los. Es war wie elektrische Spannungen, die mich von Kopf bis Fuss mit Unwohlbefinden belegten. Um mich erholen zu können, war ich im Jahr 1995 insgesamt drei Monate von meiner Familie getrennt. Doch jeder Versuch der Selbsthilfe scheiterte kläg- lich. Es war eine Todesspirale, die unablässig nach unten führte. Zuletzt zählte ich insgesamt etwa 1.000 schlaflose Nächte. In etwa 700 davon war der Schlaf so gestört, dass ich es auf kaum zwei Stunden brachte und auch diese nur mit langen Unterbrüchen. Von der Stunde des Zusammenbruchs an konnte ich in nichts mehr meiner Familie oder dem Werk vorstehen. Es war eine grosse Prüfung für uns alle, die etwa drei Jahre andauerte. Als mir weder Me- dikamente noch sonst irgendwelche Vorkehrungen helfen konnten und ich mich buchstäblich am Rande des Abgrundes befand, entschloss ich mich, meine Familie und alles zu verlassen, um allein mit Gott um mein Leben zu ringen. Während all dieser Zeit konnte ich weder meine Bibel lesen noch längere

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