Herr der Wandlungen - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

88 tale Fehler, die ich im Führen von Menschen ge- macht hatte. Dass ich nämlich Sünder an Stellen geschont hatte, wo ich sie hätte richten müssen. Da wir aber immer von allen Seiten gelehrt worden sind, dass wir nicht richten dürften, hatte ich un- bussfertige Menschen immer nur in Liebe zu tragen versucht. Dies war der geistliche Hauptgrund, wa- rum meine Kraft derart entzweigebrochen war. Es war mir, als müsste ich Gott versprechen, nie wie- der dieser falschen Form der Liebe verpflichtet zu leben und das Gericht Gottes künftig noch unge- schminkter zu predigen. Ich ergriff Gottes Hand und stimmte zu, Seiner Weisung gehorsam zu sein. Dies war letztendlich die Geburtsstunde unseres Bemes- sungsdienstes und des gesamten Dienstes, den wir heute als OCG bezeichnen. Unzählige Male hatte der Heilige Geist in den Vorjahren versucht, mich zu diesem Gerichtsdienst zu bewegen, doch immer hatte ich mich „für die Liebe“ entschieden, was doch in den Augen Gottes null und nichts mit echter Liebe zu tun hatte. Erst dort, am Rande des sicheren Verderbens und in absolutester Schwachheit, war ich imstande, dieser Weisung des Geistes Folge zu leisten. Von der Stunde meiner Einwilligung an spürte ich, wie Kraft auf mich zurückzukehren be- gann. Ich stieg in mein Auto und fuhr zurück nach Walzenhausen. Als Erstes entliess ich etliche Men- schen aus unserer Mitte und gebot ihnen, in die Gegenwart Gottes umzukehren und Busse zu tun. Mit jedem Gericht, das ich dem Geiste Gottes ge- mäss ausführte, spürte ich, wie es innerlich um eine Stufe aufwärtsging. Und obgleich es eine dramati- sche Verminderung in unserer Mitte gab und mein

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